Schäden durch Verwendung "nicht konventionellen Rohöls"

Im Jahr 2006 wurde nach allem Dafürhalten unwiederbringlich der Peak bzw. das endgültige Fördermaximum für konventionelles Erdöl überschritten (http://energywatchgroup.org/wp-content/uploads/2014/02/EWG-update2013_long_18_03_2013up.pdf.
Als "konventionelles" Erdöl bezeichnet man vereinfacht ausgedrückt Erdöl, welches von selbst aus der Erde sprudelt, sobald man diese anbohrt. Ich persönlich vertrete die These, dass wir nie wieder eine Energieform finden werden, die wir in so unglaublich großen Mengen verschwenden können, wie das Erdöl und das Erdgas, welche angesichts der unglaublichen Verschwendung so vergleichsweise geringe ökologische Auswirkungen hat, wie Erdöl und Erdgas. Ich glaube sehrwohl, dass Sonne, Wind und Wasserkraft sehr nachhaltig genutzt werden können und dass diese in vielen Bereichen eine gute Alternative bieten. Nur sehe ich noch einen weiten Weg vom gegenwärtigen Zustand bis dahin, dass wir einen signifikanten Anteil des heutigen Energie-Wahnsinns regenerativ abdecken können. Bis heute decken die regenerativen Energien nur einen sehr kleinen Anteil unseres gesamten Energiebedarfs. Lediglich im Stromsektor ist der Anteil der regenerativen Energien geringfügig höher. Zum Ersatz von Brennstoffen sind regenerative Energien hingegen nicht so rasch in der Lage. Wer behauptet, wir könnten regenerativ den aktuellen fossilen Energiewahnsinn einfach fortschreiben, der möge sich ausmahlen, wie die Erde mit Solarzellen und Windrädern gepflastert wird, wenn wir wirklich den gegenwärtigen fossilen Energiebedarf auf diese Techniken umrechnen würden. Er möge ferner bedenken, welche immensen Ressourcen zur Herstellung dieser Kraftwerke aufgebracht werden müssten, zum Energietransport und zur schier unmöglichen Speicherung. Dann wird aus der bekannten kleinen Fläche in der Sahara, die rechnerisch zur solaren Deckung des Weltenergiebedarfs genügen würde, auf einmal ein großer Molloch.

Aber auch das Erdöl und das Erdgas, welches mit so genannten nicht konventionellen Methoden gefördert wird, welche erforderlich sind, um die letzten fossilen flüssigen und gasförmigen Reste aus der Erde herauszukratzen, auch dieses nicht konventionelle Öl und Gas ist extrem zerstörerisch und giftig bei der Förderung. Wichtigste Informationsquelle für die nachfolgenden Ausführungen ist http://aspo-deutschland.blogspot.de/

  • Fracking-Öl

    Bruce Gordon, Ecoflight

    Nicht nur Gas, sondern auch Öl wird durch das Fracking-Verfahren gewonnen. Die Begriffe "Tight Oil", "Light Tight Oil" oder "Shale Oil" stehen ebenfalls für Fracking-Öl (https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_Fracturing).
    Die Berichte über die nachhaltige und flächendeckende Zerstörungskraft für die betroffenen Landstriche ist so viel im Netz zu finden, dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass anders als bei konventionellen Fördereinrichtungen beim Fracking innerhalb allerkürzester Zeit die Förderraten extrem zurück gehen. Die durch Fracking zu explorierenden Vorräte sind winzig im Verhältnis zum konventionellen Öl. Aber gerade zu Beginn der Förderung sind hohe Förderraten möglich. Das ganze ist also ein Strohfeuer, welches nur kurz einen Beitrag zur Energieversorgung leistet, aber auf Jahrhunderte vergiftete Landstriche zurücklässt. Die Kooperation von Politikern und Industrie zur Ausbeutung dieser Vorkommen kann nur als kriminell bezeichnet werden, da in fast keinem Fall das Einverständnis der betroffenen Bevölkerung existiert.
     
  • Öl aus Sand
    Kanada ist Hautförderland für Öl aus Sand. Laut dem Buch "Ölwechsel" von Campbell, Liesenborghs, Schindler und Zittel (2002) sind in Sand und Schiefer insgesamt etwa noch einmal so viel Erdöl gebunden, wie in flüssiger Form in entsprechenden Reservoirs lagert(e). Allerdings sind diese Öle sehr stark mit anderen Stoffen durchmischt. Die am besten zu fördernden Vorkommen werden gegenwärtig exploriert. Bereits hierfür sind gigantische Erdbewegungen erforderlich. Zum Transport der Erdschichten und zur Reinigung sind bereits heute rund 25% der gewonnenen Energie zusätzlich beispielsweise in Form von Erdgas erforderlich. Die Zerstörungen der Erdoberfläche und die Folgen des zusätzlichen Energiebedarfs sind erheblich und werden sich zukünftig steigern, weil dann tiefer gelegene Schichten mit geringerem Öl-Gehalt aufbereitet werden müssen.
     
  • Tiefseebohrungen
    Die Ölkatastrophe von BP vor Mexico im Mai 2015, als über Monate ein Bohrloch nicht verschlossen werden konnte, als unmengen Erdöl ins Mehr flossen und mit giftigen Chemikalien gebunden wurden und damit auch samt der Chemikalien im Meer verblieben, ist vielen Menschen in Erinnerung. Tiefseebohrungen sind erheblich teurer und mit immensen technischen Risiken und deren potentiellen Folgen für das Meer verbunden. Die Vorkommen unter dem Meeresgrund sind gleichwohl nicht all zu üppig und werden keinen dauerhaften Beitrag zur Energieversorgung leisten können. Der Grund liegt darin, dass in diesen Tiefen keine großen Mengen Öl gebildet wurden.
     
  • Energie aus Pflanzen
    Nachwachsende Rohstoffe rechne ich nicht zu den regenerativen Energien, weil deren Nutzung in aller Regel mit erheblichen Schädigungen der Umwelt und der Menschheit einhergehen. Wenn wir alle Agrarflächen (ca. 15 Mio. km2) der Erde rechnerisch zur Rapsölproduktion nutzen würden, könnten wir gerade einmal 1/4. des Weltenergiebedarfs decken und hätten nichts zu essen.
    Palmöl vermeidet teilweise den Teller-Tank-Konflikt und liefert höhere Hektarerträge, jedoch in der Regel nicht länger als 20 Jahre, weil danach der Boden auf lange Zeit vergiftet und zerstört ist und der Urwald vernichtet.
    Die Energie, die den Tank eines SUV füllt (z.B. 120 Liter) könnte einen erwachsenen Menschen ein ganzes Jahr lang ernähren (Energiebedarf Mensch täglich: 2.800 kCal bzw. 11,7 MJ; Energiebedarf Mensch / Jahr: 4279 MJ, Energiegehalt Diesel: ca. 35,4 MJ/l; 121 Liter entsprechen 4279 MJ)
    Nachwachsende Rohstoffe ("Nawaros") zerstören die Umwelt und sie sind schon heute die Ursache dafür, dass viele Millionen Menschen Hunger leiden.
    Wer heute die Verwendung von Nahrungsmitteln oder Agrarprodukten zur Herstellung von Energie fordert oder fördert, der macht sich mitschuldig am Hungertod von Menschen.
     

Einzige Chance: Anpassung des Bedarfs an das Angebot


Screenshot aus Kommentar von ASPO zu "World Energy Outlook" der Internationalen Energieagentur (IEA). Grüne Anmerkungen und Linien wurden von mir nachträglich eingefügt!

Die IEA vertrat über jahrzehnte die Auffassung, die Ölförderung würde weiterhin ins unermessliche gesteigert. Nun gesteht die IEA mit der obigen Grafik selbst ein, dass wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten massive Versorgungsprobleme haben werden. Wir erkennen aus der Grafik auch, wie verschwindend gering der Beitrag nicht konventioneller Öle trotz der verheerenden Umweltauswirkungen sein wird. Wir haben also gar keine andere Chance, als dass wir massiv unseren Bedarf an Erdöl und Erdgas reduzieren. Alles andere ist Traumtänzerei mit verheerenden Umweltauswirkungen und gleichzeitigen wirtschaftlichen Problemen!

Meine Empfehlung, unnötige Diskussionen zur Klima-Frage und insbesondere zu Fragen freier Energie zu vermeiden

Eine weitere häufig diskutierte Frage ist die, ob es eine CO2-bedingte Klima-Katastrophe gibt oder ob das Gerede um die Klimarelevanz von Kohlendioxyd in Wirklichkeit ein Ablenkungsmanöver sei. Ich bin kein Meteorologe und kann diese Frage schlichtweg nicht beantworten. Also halte ich mich da raus. Meine Meinung: Wenn die Vertreter der Klimaerwärmung durch CO2 von Problemen im Jahr 2050 oder 2100 sprechen, dann ist die weltpolitische und ökologische Situation gegenwärtig so desatrös, dass ich, ohne die Probleme im Jahr 2100 klein reden zu wollen, befürchte, dass sie gemessen an kurzfristigeren Problemen "zweitrangig" sind. Erdgas und Erdöl wird im Jahr 2100 nach meiner Einschätzung in der Apotheke verkauft, in kleinen Flaschen versteht sich (um es etwas überspitzt auszudrücken). Lediglich die Kohle wird uns etwas länger in relevanten Mengen verfügbar bleiben, aber vermutlich auch zu höheren Förderkosten und mit größeren Umweltschäden bei der Förderung im Vergleich zu den heutigen Bedingungen. Detaillierter sind diese Themen auf der energiechance.de erläutert. Ich persönlich rate dringendst dazu, die Diskussion über die Klimarelevanz nicht zu führen, weil sie ungünstiger Weise viele Menschen spaltet, die sich engagiert für unsere Umwelt und für den Frieden einsetzen. Aus meiner Sicht ist, wie Sie aus obigen Ausführungen erkennen können, die Einsparung von Energie jeglicher Art, insbesondere von fossilen Energien, ganz unabhängig vom CO2 für unser Überleben essentiell. Mit obigen Argumenten kann diese Notwendigkeit hinreichend begründet werden und sie können unnötige Diskussionen zum Klima auf diese Weise umschiffen.

Gibt es eine Technologie der "freien Energie", die gleich einem Perpetuum Mobile in unbegrenzter Menge zur Verfügung stünde und wird das Wissen über diese Energie von den Mächtigen dieser Erde unter Verschluss gehalten, um uns in Abhängigkeit von den teuren fossilen Energien zu halten oder ist das eine reine Phantasterei? Aus meinem spärlichen physikalischen Wissen bietet sich aus allem, was ich bislang über "freie Energie" gehört habe nicht der geringste Anhaltspunkt dafür, wie so eine "freie Energie" funktionieren sollte und ich habe nicht den geringsten Anhaltspunkt für eine plausibel vorgestellte Maschine, die freie Energie nutzen würde (von Solarenergie und Windkraft mal abgesehen). Ich kenne aus dem Milieu der Anhänger auch niemanden, der eine Erfahrung von wiederholbar produzierter freier Energie berichten kann. Ich habe jedoch grundsätzlich kein Problem, es für möglich zu halten.
Auch wenn manche Anhänger freier Energie diese erst unter Mitwirkung spiritueller Kräfte für möglich halten, muss ich persönlich diese Möglichkeiten nicht grundsätzlich als unmöglich erklären. Lediglich weiß ich, dass ich, wenn das tatsächlich wahr wäre, mit diesen Kräften nicht hantieren wollte, weil mir die Esoterik bzw. "New-Age-Spiritualität" reichlich suspekt ist (pflanzentiereundmenschen.de).
Ja, und so halte ich es mit diesen Dingen (wie auch mit der These, Erdöl würde sich von selbst immer wieder nachbilden) im Allgemeinen so, dass ich nur sagen kann: Ich kenne keinen Zugang zu diesen unendlich verfügbaren Energien und ich halte es für bescheuert (entschuldigung) und unverantwortlich, zum jetzigen Zeitpunkt, wo und das Erdöl und bald auch das Gas unwiederbringlich zurückgehen, von (für uns "dumme Schafe") nicht verfügbaren Energieformen zu träumen, statt etwas zur massiven Reduktion unserer Abhängigkeit zu tun. Diesen Vorwurf mache ich auch den Leuten, die dann, wenn die Diskussion das Versiegen der fossilen Ressourcen betrifft oder wenn Maßnahmen zur Verminderung des Energiebedarfs diskutiert werden, auf diese Traumthemen ablenken. Sie stören engagierte Menschen dabei, etwas gutes zu tun und sie helfen mit, die drohende Katastrophe zu beschleunigen. Lassen Sie sich von solchen Traumtänzern nicht ablenken, sofern nicht unverzüglich handfeste Ergebnisse geliefert werden.

Mein Rat auch in diesem Fall: Lassen Sie sich auf diese Diskussionen nicht ein, sondern ermahnen Sie die Vertreter "Freier Energie" oder "Nachwachsenden Erdöls" an ihre Verantwortung. Sollten Sie im Gespräch mit Interessierten Personen stehen und sollten sich derartige Störer hinzugesellen, dann bedeuten Sie diesen Personen durchaus, dass sie deren Beiträge zum Gespräch nicht wünschen. Ich weiß, dass solche Gesprächspraktiken in unserem weltoffenen Grundverständnis unüblich sind. Ich weiß hingegen, dass heute eine Vielzahl von Personen unterwegs ist, die bewusst Gespräche stören, um von wichtigen Inhalten abzulenken. Diese Leute wird man anders nicht los. Diese Themen sind zu wichtig, als dass man seine Zeit für Berufs-Störer vergeuden sollte.

Warum Peak Oil sehr wahrscheinlich in der Vergangenheit liegt

  • Seit der Jahrtausendwende investieren Ölkonzerne immense Summen in so genannte nicht konventionelle Ölförderung. Dazu zählen das Fracking ("Light tight Oil"), Tiefseebohrungen und Öl aus Sand bzw. Ölschiefer. Abgesehen davon, dass all diese Fördermethoden desaströse Auswirkungen für unsere Umwelt haben, kosten sie auch ein vielfaches der Ölförderung aus konventionellen Ölquellen. Grundsätzlich würde ich auch nicht ausschließen, dass die Mächtigen dieser Erde Geld in Scheingeschäfte pumpen, wenn dies zur Verfolgung eines anderen Ziels erforderlich wäre. Aber dass man Erdöl in unglaublichen Mengen fördert, zu einem beispielsweise vierfachen des Preises von konventionellem Erdöl, selbst wenn dieses weiterhin üppig zur Verfügung stünde, das hielte ich für zumindest sehr unwahrscheinlich. Die massive Förderung teurer nicht konventioneller Öle ist ein klarer Hinweis auf das Fehlen billigen konventionellen Öls
     
  • Seit vielen Jahrzehnten bemüht sich eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern darum, die zukünftige Verfügbarkeit von Rohöl basierend auf bisherigen Erfahrungen zu prognostizieren. Beeindruckend ist eine Reichweitenprognose aus dem Jahr 1956 von M. King Hubbert, die den Peak der US-amerikanischen Ölproduktion schon 1956 für das Jahr 1970 prgnostizierte, womit Mr. Hubbert recht behalten sollte. Auch er prognostizierte den Peak Oil weltweit ungefähr für das Jahr 2000 und er lag damit um 6 Jahre neben der Realität. Die tatsächliche Förderkurve entspricht somit ziemlich genau seiner Prognose, denn seit dem Jahr 2006 geht die Förderung von konventionellem Öl (und etwas anderes hatte er nicht betrachtet) nach offiziellen Angaben (IEA) zurück. Laut LBST (bzw. ASPO Deutschland) lag seine Einschätzung sogar auf der optimistischen Seite, da er von einem stärkeren Anstieg der Ölförderung ausging, als er aufgrund mancher Krisen eingetroffen war. Ich persönlich beobachte seit bald 20 Jahren die Prognosen des Ludwig-Bölkow-Institutes (LBST) (früher auf energiekrise.de, heute auf der oben verlinkten aspo-deutschland.blogspot.de) und durfte feststellen, dass diese in diesem Zeitraum besser zutrafen, als offizielle Äußerungen einzelner Staaten oder der IEA (internationale Energie-Agentur), die ihre Prognosenimmer erheblich optimistischer gestaltet hat. Beispielsweise prognostizierte LBST das Fördermaximum für UK bereits im Vorfeld auf das Jahr 2001, was UK vehement bestritt. Die Prognosen des LBST sollten jedoch zutreffen. UK fördert heute rund 50% der maximalen Fördermenge um die Jahrtausendwende. Das Fördermaximum für konventionelles Erdöl im Jahr 2006 ergibt sich aus den offiziellen Förderzahlen der IEA, sollte also eine belastbare Größe darstellen. Während die IEA all die Jahre zuvor eine unvermindert weiter steigende Fördermenge prognostizierte (offenkundig wieder besseres Wissen), hat sie erst in jüngster Zeit eingeräumt, dass der bisherige Spitzenförderwert aus dem Jahr 2006 voraussichtlich nicht mehr erreicht werden würde.

zuletzt aktualisiert am 05.12.2017

nach oben